Seit kurzem merke ich, dass wenn ich mit einer Deutschen oder einem Deutschen in Kontakt komme sofort Deutsch spreche. Und gar nicht mehr den Widerwillen habe, um sicherheitshalber holländisch zu sprechen, weil es schneller, besser und geläufiger ist.Eine neue Entwicklung, wie schön!Und auch wieder komisch, da Dik Linthout in seinem Buch „Frau Antje und Herr Mustermann“ beschreibt, dass ‚Deutsche sich nicht gerne ‚outen’.So war es bei mir bis vor Kurzem auch. Auffallen als Deutsche im Sprechen, Auto mit deutschem Nummernschild (oh schreck wenn ein Auto mit diesem Kennzeichen vor der Tür stand) oder sogar Fahne. Niemals.
Sprechen tue ich. Ich glaube beim Auto hätte ich auch keine Schwierigkeiten. Aber eine Fahne! Man findet keine deutsche Fahne bei mir am Hause. Bei unserem 2. Treffen, im Walde, und dann ein bisschen versteckt: das ging gerade noch. Aber dann doch lieber im Hause!
Het is zoals het is! Ist Integration gleichgestellt an’s Aufgeben der eigenen Identität???
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Im Gegenteil, beides gehört zu Deiner Identität. Dein deutsches Ich und Dein niederländisches ich. So ist es jedenfalls bei mir. Und je nach Situation wähle ich, was ich in dem betreffenden Moment passender, einfacher, schöner finde :-).
Tina,
so fühle ich mich im Augenblick auch. Integriert. Aber nicht in Holland sondern in mich selber (ist wahrscheinlich kein Hochdeutsch). Wat ik bedoel is, dat ik geintegreert ben in mezelf. Ich bin nun einmal Deutsche und Holländerin und kann wählen wann ich was spreche; genau so wie Mendian das sagt und fühlt.
Abhängig vom Gesprächspartner und der Situation.
Aber das ist doch toll! Oder.
Bei mir kommt es immer auf die Situation an, wann und wo ich Deutsch spreche. Mit deutschen Kollegen, die kein Niederlaendisch sprechen, spreche ich, wenn niederlaendische Kollegen dabei sind, Englisch (Firmensprache). Ich denke mal, dass dies den ‘kaaskopjes’ gegenueber hoeflicher ist, als sie komplett vom Gespraech auszuschliessen. Ist es ein Vier-Augen-Gespraech, dann rede ich auch schon mal Deutsch (das dann aber meistens Klartext !)
Privat ist es aehnlich. Bin ich mit Freunden zusammen unterwegs, ist Englisch die Ausweichsprache, wenn wir auf Deutsche treffen.
Dann gibt es Situationen, wo ich ‘nur’ Niederlaendisch verstehe und spreche. Dies vor allem bei solchen Deutschne, die meist in Deutsch rumpoebeln, dass vor allem im Grenzgebiet bzw. in den Touristengebieten Deutsch gesprochen werden sollte. Man laesst ja viel Geld hier, und dann sollte man auch auf die ‘Gaeste’ eingehen. (Gaeste in Anfuehrungszeichen, solche Deutschen nenne ich Invasionstruppen)
Wenn ich allerdings genau nachdenke, welche Sprache ich wann einsetze, muss ich zugeben, dass Niederlaendisch meine voorkeur hat. Bis vor wenigen Monaten war das eher Englisch. Auch mache ich mehr und mehr Fehler im Deutschen: Belangreich statt wichtig, niet statt nicht, kat statt Katze, hond statt Hund, die Liste ist erweiterbar. Deutsche Freunde haben sich mittlerweile an mein Konglomerat aus Niederlaendisch, Twents und Deutsch gewoehnt.
Uebrigens auf Englisch bin ich noch nie gekommen! Das war eher Schulzeit.
Good point! 😉 Ich fühle mich eigentlich weder deutsch noch niederländisch. Ich bin wohl eher ein Grenzgänger oder Weltbürger. Mein Mann (Niederländer) und ich sprechen zu Hause einen fröhlichen Mix aus beiden Sprachen, garniert mit Zitaten aus englischen Fernsehserien. Beruflich rede Deutsch, Niederländisch und Englisch, da ich alle drei Sprachen unterrichte, und das Switchen geht eigentlich gut. Manchmal passiert es allerdings, dass ich sage “Das hat damit zu machen.. ah, Schmarrn!” Flagge zeigen tun wir nur mit dem Norwegen-Sticker auf der Heckscheibe, eine Urlaubserinnerung.
Das hört sich dann sicher lustig an. Es geht ja auch darum, dass der andere dich versteht oder?
Genau. Und zu manchen Wörtern gehört auch ein ganz bestimmtes Gefühl, das lässt sich nicht so einfach übersetzen. Aber wenn andere Leute dabei sind, unterhalten wir uns zivilisiert.