Es ist Sommer und für uns bedeutet das die Zeit der Tennisturniere. Sowohl meine Tochter als auch mein Sohn tennissen (oder heißt das ‚spielen Tennis’?). Im Sommer sind viel Turnieren bei uns in der Region. Wir als Eltern sind dann Taxichauffeur, Zuschauer und Coach. Es kostet viel Zeit. Macht aber unheimlich Spaß, um zu sehen, wie die Leistungen wachsen. Wir sind natürlich auch sehr stolz. Letzte Woche war auch wieder ein Turnier, diesmal bei Griffensteyn in Zeist. Unser Sohn spielt und gewinnt die Partie, kommt vom Platz und man gratuliert ihm. Selbstverständlich! Sehr nett! Aber man gratuliert nicht nur ihm, sondern auch uns als Eltern und auch seiner Freundin und seiner Schwester. Typisch holländisch.
Genauso typisch holländisch ist das ‚gratulieren’ wenn jemand Geburtstag hat. Anfangs meiner holländischen Zeit fand ich das schon komisch. Man gratulierte nicht nur dem der Geburtstag hat sondern auch der ganzen Familien. Tja Familien ist ein ‚ruimer begrip’. Eltern, Geschwister, guten Freunden, guten Bekannten, Nachbarn….. und vielleicht habe ich jetzt jemanden vergessen. Manchmal vergaß ich das eben und dann guckten mich die Leute ganz erwartungsvoll an: wanneer komt het dan/ sagst du es noch oder nicht? Los van al die zoentje!
Lustig ist dann auch, wenn jemand anruft. Erst wird derjenige beglückwünscht der Geburtstag hat, ‚kort praatje’ und dann die Bitte, darf ich deinen Mann noch sprechen. Auch der empfängt Glückwünsche, wenn das erledigt ist, dann kommt der nächste an die Reihe und so weiter.
So was gab es doch nicht in Deutschland oder bin ich das inzwischen vergessen!
6 reacties | laat een reactie achter ↓
Es heißt in der Tat “Tennis spielen”. Tennissen gibt es im deutschen so nicht. Und ja, das mit dem Gratulieren erkenne ich wieder. Ich bin vorige Woche Tante geworden, und mir wurde gratuliert. Ich denke dann immer: wofür denn? Ich habe doch nichts gemacht, wofür man mir persönlich gratulieren könnte. Und nein, diesen Brauch gibt es in Deutschland nicht. Zumindest nicht dort, wo ich herkomme. Und das zoenen…man gewöhnt sich irgendwann an alles.
An das ‘zoenen’ gewöhnt man sich. Aber manchmal entschliesse ich mich dann doch um nicht mit zu machen. Irgendwie ‘druist het tegen mezelf in’ irgendeinen zu ‘zoenen’ , den ich überhaupt nicht kenne. Das geht mir dann doch zu weit.
Meine Tochter sagte letztens: wieso ‘zoenen’ man küsst doch in die Luft. Auch wieder wahr.
Die niederländischen zoenen sind in der Tat “Luftküsse”. Selbst finde ich es gewissermaßen intimer, jemanden zur Begrüßung in den Arm zu nehmen, als ihm oder ihr die obligatorischen drie kusjes zu geben …
Ach ja und übrigens: Es heißt tatsächlich Tennis spielen
😉
ja stimmt. Das ist intiemer als Luftiküsse. Bei einer Umarmung denkt man wahrscheinlich mehr darüber nach ob man den intiemen Kontakt haben will oder nicht. Luftiküsse macht mal schon mal eher.
“oder bin ich das inzwischen vergessen” Ik ben het vergeten aber habe vergessen
Joyce, du hast Recht! Danke Dir.