Für mich sind die Monate April und Mai die Zeit der Gedenktage und der Feiertage. Nicht nur die kirchlichen Feiertage, Ostern, Himmelfahrt und Pfingsten; sondern und vielleicht auch im Besonderen und wichtiger noch die von dem was vor 67 Jahren geschehen ist: Ende des 2. Weltkrieges und Befreiung der besetzten Länder aber auch Befreiung der Konzentrations- und Arbeitslager. Mitte April war ich für mein Studium in Jena wie ich schon in meinem anderen Artikel beschrieben. In dieser Zeit hatte ich zum Glück auch Zeit um mal richtig die einheimische Zeitung zu lesen. In diesem Falle die Thüringer Zeitung. Außer über das Weltgeschehen wurde ausführlich über die Befreiung von Buchenwald und dessen Aussenstelle beschrieben. Dazu noch einige Geschichten von Familien, die persönliche Erinnerungen an die Nazi-Zeit memorierten. In einer dieser Artikel las ich die Geschichte eines Franzosen, befreit durch die Amerikaner als Gefangene von Buchenwald. Was mir ans Herz ging war, dass er sich nicht als Opfer sieht, weil Opfer einen negativen Klang hat, sondern als einen Botschafter der Überlebenden, dessen Mission es ist, um zu sorgen, dass das niemals wieder passiert und dass die zukünftigen Generationen hören was passiert ist. Ich merkte, dass ich ihn beim Lesen bewunderte: nicht als Opfer sondern als Botschafter und dass nach all dem Elend, was dieser Mann miterleben musste! In diesem Zusammenhang hörte ich auch zum ersten Mal von Lena, einer Außenstelle von Buchenwald sowie ich bei meiner Internetrecherche merkte dass es derer noch mehr gab. Auch griff mich die Geschichte einer Familie an, die in die Schweiz flüchten wollte, weil ihr Deutschland nicht mehr geheuer war, der aber Asyl geweigert worden war und die zurück müsste nach Deutschland und gefasst wurde von der Gestapo. In Gefängnis nach Weimar deportiert wurde und kurz vor Kriegsende gestorben ist. Sicher keine Einzelgeschichte. Ich behaupte mal, dass es deren mehrere gibt. So traue ich mich auch, mit dem Wissen meiner Ausbildung, mal zu behaupten, dass diese Ereignisse in das kommunikative Gedächtnis dieser Region einfließen und schließlich nach drei Generationen oder 80 Jahren Teil des kulturellen Gedächtnisses werden. So viel anders wie das kommunikative und kulturelle Gedächtnis des Ruhrgebietes, wo ich aufgewachsen bin. Wobei ich auch mal behaupten möchte, dass der ‚rote Faden’ gleichartig lautet: dieses nie wieder!! Und wieviel anders ist das kulturelle Gedächtnis der Niederlande! Oder auch nicht?Von dieser Stelle wünsche ich jedem die Kraft zu, die er nötig hat um seine Erinnerungen zu bewältigen und zu behalten. Ob es nun auf deutscher oder niederländischer Seite der Grenze ist. (ik moest het laten bezinken om op te schrijven; het ontroerd mij telkens weer en laat mij stil worden)
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