Die Erklärung der drei Erklärungen

10 July 2012 in Kopfbrecher

Jetzt, wo ich mehr und öfter schreibe, fällt mir auf, dass ich für eine Sache immer drei Erklärungen gebe. ‚Es ist so weil 1., 2. und 3. (?)‘. Wir essen heute Spinat, weil er gesund ist, wir ihn schon lange nicht mehr gegessen haben und…..“weil er in unserem Garten wächst.‘ Die ersten beiden sind schnell gefunden und dann steht da schon ein Komma und ein ‚und‘ und muss es ‚nach meinem Gefühl‘ noch eine dritte Erklärung geben. Oftmals muss ich diese mehr oder weniger erfinden oder ‚an den Haaren herbeiziehen‘. Dieses Suchen nach 3 Erklärungen geschieht so gut wie automatisch. Es veranlasst mich aber auch jedesmal zum Schmunzeln. Mach ist das nur so, oder……?
Als Deutsche fühle ich dann den Drang nach Wahrheitsfindung und ‚duik‘ in die Bücher um entsprechende erklärende Theorieen zu finden. Und die habe ich letztendlich gefunden in den Begriffen: Driefaltigkeit, kollektives Gedächtnis und drittens meiner Sozialisierung in eben diesem Deutschland. So könnte man den Gebrauch von drei Wörter oder Erklärungen zurückführen auf die Symbolik der christlichen Tradition, in der die Dreifaltigkeit eine zentrale Rolle spielt. Als Beispiele mögen einige Zitaten aus der Bibel gelten: Abraham bekommt von 3 Engeln, und Jesus von den 3 heiligen Königen Besuch. Es gibt die 3 Erzväter Abraham, Isaak und Jakob, die Welt wurde nach der Bibel in zweimal 3 Tagen erschaffen und es bleiben ‚Glaube, Liebe, Hoffnung‘ ; immer wieder 3. Diese Beispiele verdeutlichten vielleicht die elementare Bedeutung der Zahl in der christlichen Tradition. Und wer kennt nicht die Märchen, in der der König meist 3 Töchter hat, es 3 Prüfungen zu bestehen gibt und die gute Fee drei Wünsche freigibt. Selbst im modernen Sprachgebrauch scheint die ‚3‘ eine wichtige Zahl zu sein. Sowie die Redewendung ‚aller guten Dinge sind 3‘ dazu gezählt werden kann. Oder wie meine Mutter mich und meine beiden Freundinnen immer die ‘drei Grazien’ nannte.
Das zu dem Begriff Dreifaltigkeit. Da ich in Deutschland sozialisiert bin, aufgewachsen bin habe ich eben diese Begriffe, Geschichten und Redewendungen aufgefangen (met de paplepel meegekregen) und diese sind somit Teil meines kollektiven Gedächtnisses und meiner Sozialisierung geworden. Da erscheint es mir plausibel, dass ich eben diese 3 immer wieder verwenden muss. Es ist sozusagen ‚ingesleten‘ in meinem Habitus.
Interessant wäre es in diesem Zusammenhang wie sich die Niederländer dazu stehen. Der christliche Glaube spielt auch hier eine Rolle. Ich habe ‚een, twee, drie‘ dazu keine Erklärung. In den nächsten Tagen werde ich ‚opletten‘ (genauer zuhören). Ich bin gespannt was mir wiederfahren wird.

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1 Trijntje 20 July 2012 at 8:13 AM

Ook in de Nederlandse cultuur kennen we de opsommingen in drieën.
In het gereformeerde volksdeel werd lang gesproken over ‘God, Nederland en Oranje”.
En de Heidelbergse Catechismus ( leerboek uit de zeventiende eeuw dat nog steeds wordt gebruikt binnen het gereformeerde volksdeel) wordt een indeling gemaakt in ‘ellende, verlossing, dankbaarheid’.
Lange tijd was het de gewoonte dat gereformeerde predikanten hun preken indeelden in drie punten.
In sommige delen van de gereformeerde wereld in Nederland is dat waarschijnlijk nog zo. In de kerk waar ik bijhoor is dat allemaal wat losser geworden, zodat je net zo goed een doorlopende preek te horen kunt krijgen, als één die in bijvoorbeeld 7 korte punten is onderverdeeld.

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2 Claudia van der Velpen 21 July 2012 at 6:08 PM

Hallo Trijntje,

danke dir. Sehr interessant. De verbinding zit hem in het geloof als ik het goed begrijp!

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