Sonntagabend: mein ‘deutscher’ Abend

1 April 2012 in .... herz,Jugenderinnerungen

Sonntagabend ist mein Abend. Dann gucke ich mir nämlich auf dem deutschen Sender ‘ARD’ den Tatort an. Das ist bei uns zu Hause schon eine jahrenlange Tradition. Als die Kinder noch klein waren, war es fast selbstverständlich, dass ich gucken konnte. Jetzt, wo sie älter sind und eigentlich nach uns Eltern ins Bett gehen, muss ich diese Selbstverständlichkeit ‘zwaar bevechten’. Mir hilft es dann, dass um 19.00 Uhr Sportschau wegen holländischem Fussball angeschaut werden muss. Gut, dann halt Tatort für die Mutti . Entweder mitgucken oder was anderes machen. Ich hoffe natürlich etwas für die Schule. Aber so selbstverständlich ist das auch wieder nicht. Mit meinem holländische ‘kopje koffie’ mache ich es mir auf dem Sofa gemütlich und stelle den ‘Sprachhebel’ auf deutsch. Und ich finde es immer wieder toll. Den Kinder ist es zu lieb, zu wenig Blut und zu wenig…. Und mir reicht es gerade. Man weiss eigentlich wie die Masche so abläuft. Aber Routine macht einen ja auch froh. Man braucht nicht nachzudenken; die Geschichte fliesst an einem vorüber und das reicht für einen Sonntagabend. Ich freue mich dann auch immer, dass die neuen/alten Bundesländer jetzt auch ihren Kommissar haben. In Leipzig halt Kommissarin Eva Saalfeld. Eine Frau ist schon etwas besonderes. In meinen Jugend, so lange läuft der schon, gab es nur Männer. Und Schimanski war natürlich toll. Der machte es immer spannend und ich hatte den Eindruck, dass die Krimis gewalttätiger und rauher waren wie die anderen Folgen. Mit ihm trat erstmals ein Ermittler auf, der eindeutig und wahrnehmbar der Arbeiterklasse entstammt. Die Themen haben gesellschaftspolitische Bedeutung, nicht unwichtig, aber man nimms hin. In der Zeit, dass ich noch zu Hause in Deutschland wohnte, wurde auch jedesmal Tatort geguckt. Eigentlich wahre ich sozusagen die Tradition. Und es war damals unser Familienabend. Leider, mit holländischen Kinder oder vielleicht auch mit Kindern dieser Zeit nicht nachzuziehen. Aber trotz allem, dann mal allein, erst mit kopje koffie und dann mit einem Schoppen Wein. Uebrigens steckt ein Konzept hinter Tatort; kann man sich anschauen auf You tube. Dessen war ich mir nie so bewusst. Hab’s aber auf wikipedia nachgelesen. Und das alles hat sich überlebt aus 1970. Kaum vorzustellen. Jetzt aber schnell, sonst verpasse ich noch den Mord. Immer am Anfang. Und für die, die zu spät einschalten, hier schon mal das Konzept.

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1 Olivia 26 June 2012 at 9:26 AM

Tatort ist ja bei vielen (auch Deutschen in D’land) so ein festes Sonntagabendprogramm, auf jeden Fall bei vielen von meinen Schul- und Studienfreunden. Ich versuche mir immer Dienstag abend frei zu halten für “In aller Freundschaft”. Das ist gleichzeitig Heimat und Nostalgie, ik vind daar alles zo herkenbaar! Und es erinnert mich auch an die 80-er, da hab ich immer die Schwarzwaldklinik angeguckt … auch wenn die ganz anders war als die Sachsenklinik …

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2 Claudia van der Velpen 27 June 2012 at 2:54 PM

‘In aller Freundschaft’ kenne ich selber gar nicht. Werde ich mir aber mal angucken.
Sachsenklinik/ Schwarzwaldklinik. Ost/West. Stimmt das?

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